IDEE per l’Europa dei Popoli Milano 2007 ff. / 2007 seg.

Wohin geht Europa? Die Beantwortung dieser Frage beschränkt sich im medialen Diskurs Vorzugsweise auf Kategorien der Annäherung und Abgrenzung gegenüber potenziellen Mitgliedswerbern (Balkanstaaten, Türkei) und globalen Machtblöcken (USA, China, arabische Staaten).  Die Diskussion über die  innere Organisation und institutionelle Entwicklung der Europäischen Gemeinschaft  bleibt ein elitäres Unterfangen, das die Öffentlichkeit allenfalls in Form populistischer und nationalistischer Querschläger erreicht.

Die mailändische Zeitschrift „Idee per l’Europa dei Popoli“ versucht andere Wege zu beschreiten. In fruchtbarer Diskussion suchen Anhänger eines „Europa der Regionen“ Föderalismus, Regionalismus und Europäismus zu vereinigen. Die Publikation versteht sich als freier Ort des Gedankenaustausches. Die umfassende Auswahl an zeitgenössischen Rezensionen von einschlägigen Werken ist besonders für die Forschung von hohem Wert.

Aus österreichischer Perspektive interessant ist der Umstand, dass sich kontroversielle Autoren in der Tradition des niederösterreichischen Historikers Otto Brunner  ebenso ausmachen lassen wie Anhänger des Austromarxismus und junge Querdenker, insbesondere der in Wien ansässige bolognesische Philosoph Federico Ramponi.

(Leopold Vanja, Wien)

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